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06.09.2016

"Ein Heim für Tiere e. V. – Tierheim Beuern" erhält Hessischen Tierschutzpreis 2016


Ministerin Priska Hinz: "Das Tierheim hat auf vorbildliche Art und Weise illegal importierte Welpen aufgenommen, trainiert und weitervermittelt."

"Mit dem Hessischen Tierschutzpreis zeichnen wir besonderes, ehrenamtliches Engagement im Tierschutz aus. In diesem Jahr erhält ihn der Verein 'Ein Heim für Tiere – Tierheim Beuern'. Er hat gezeigt, wie sich illegal importiere Welpen unter strengen Quarantänebedingungen tierschutzgerecht entwickeln können, wenn sie intensive und fachkundige Betreuung erfahren', sagte die für Tierschutz zuständigen Umweltministerin Priska Hinz heute im Landtag. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird seit 1997 vergeben. In diesem Jahr gab es 20 Bewerbungen.

Im Mai 2015 hatten sich Polizei und Veterinäramt an den Verein in Felsberg (Schwal-Eder-Kreis) gewandt. Bei einer Kontrolle waren in einem Anhänger 17 illegal aus Rumänien importierte Welpen gefunden worden, die nur unter strengen Quarantänebestimmungen im Land bleiben durften. Denn bei den sechs bis acht Wochen alten Hunden war nicht klar, ob sie geimpft waren und wie ihr gesundheitlicher Zustand war. "Der Verein 'Ein Heim für Tiere – Tierheim Beuern' hat die Tiere aufgenommen und damit eine große Aufgabe übernommen", sagte Ministerin Hinz bei der Preisverleihung. "Für die jungen Hunde wurde eine Trainerin eingestellt, die sich über Monate täglich intensiv mit den Welpen beschäftigt hat. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Tiere konnten gut vermittelt werden, keiner der Welpen zeigt Verhaltensstörungen. Das zeigt die hohe Qualität, mit der man die Aufgabe gelöst hat", lobte die Umweltministerin.

Sie verwies auf die vor knapp einem Jahr gegründete Stiftung Hessischer Tierschutz, die vor allem Projekte von Tierheimen und ähnlichen Einrichtungen unterstützt: "Wie wir es am Beispiel des Tierheims aus Felsberg sehen können: Hessische Tierheime leisten eine großartige Arbeit. Doch leiden viele unter akuter Geldnot." Insgesamt 150.000 Euro stehen jährlich für Tierschutzprojekte zur Verfügung. Vor allem investive Maßnahmen wie Bauvorhaben zur Verbesserung der Haltungsbedingungen sollen damit gefördert werden. Zuschüsse können aber auch für die Futter- und Tierarztkosten gewährt werden.

Der Verein "Ein Heim für Tiere e. V. - Tierheim Beuern" besteht in dieser Form seit 1995. Jährlich werden rund 400 Tiere aufgenommen. Das Tierheim ist seit 2011 als Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligendienst und seit 2012 als Ausbildungsbetrieb für Tierpfleger anerkannt.

Hintergrund Hessischer Tierschutzpreis:

Der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Hessische Tierschutzpreis wurde erstmals 1997 vergeben. In den 20 Jahren wurden verschiedene Organisationen oder Personen ausgezeichnet, die sich beispielsweise um die Rettung und Pflege von Wildtieren, um den Schutz von Tieren auf dem Transport oder Engagement für Stadttauben oder kleine Heimtiere wie Kaninchen und Meerschweinchen verdient gemacht oder sich insbesondere für verwilderte Hauskatzen eingesetzt haben. Mitglieder der Jury: Landestierschutzbeauftragte Dr. Madeleine Martin, die im Tierschutz engagierte Journalistin Dr. Claudia Ludwig, der Leiter des Ministerinbüros, Simon Bruhn, sowie die Vorsitzende des Hessischen Tierschutzbeirates Marion Selig.

Hessen vergibt neben dem Tierschutzpreis für ehrenamtliches Engagement auch einen Preis für gute Tierschutzprojekte in Schulen, für alternative Forschung und einen Preis für besonders tierfreundliche landwirtschaftliche Betriebe. Damit steht Hessen deutschlandweit an der Spitze.

Hintergrund Welpenhandel:

Das Geschäft mit Hundewelpen insbesondere aus Süd- und Osteuropa boomt. Viele dieser Tiere stammen aus Massenzuchten und werden nach tagelangen Transporten in Deutschland verkauft. Oft werden sie über Kleinanzeigen oder im Internet angeboten. So werden beispielsweise die Rassehunde mit 300 bis 600 Euro deutlich günstiger angeboten als sie beim seriösen Züchter zu erhalten sind. Im Ursprungsland kosten die Welpen 20 bis 50 Euro. Die Welpen kommen in der Regel ohne die notwendigen Impfungen und wurden viel zu jung von der Mutter getrennt. Quelle: Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom 06.09.2016